Ziele und Selbstverständnis
VISION 31: KULTURCAMPUS GEMEINSAM GESTALTEN

1.     Der Kulturcampus ist uns eine Herzensangelegenheit. Auf dem ehemaligen Campus der Goethe-Universität in Bockenheim soll ein lebendiges, urbanes Quartier entstehen, das Kunst und Kultur, Wissenschaft, Wohnen und

Gewerbe miteinander verbindet. Wir sehen darin ein enormes Potential für Frankfurt und das gesamte Rhein-Main-Gebiet und engagieren uns mit all unserer Kraft für seine Realisierung. 

2.     Wir setzen uns daher für die Ansiedlung der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und des Zentrums der Künste (getragen von den

Kooperationspartner*innen Dresden Frankfurt Dance Company, Ensemble

Modern, Frankfurt LAB, Hessische Theaterakademie, Hindemith Institut

Frankfurt, Junge Deutsche Philharmonie und Künstler*innenhaus Mousonturm) auf dem Kulturcampus ein. Auch die Wohnprojekte, die vor zehn Jahren eine Zusage für das Areal bekommen haben, sollen sich hier ansiedeln.

 

3.     Wir wissen sehr zu schätzen, dass mit der Senckenberg Gesellschaft für

Naturforschung, den Städtischen Bühnen im Bockenheimer Depot, dem

Institut für Sozialforschung und dem Tibethaus bereits heute großartige Institutionen auf dem Kulturcampus zuhause sind. Wir begrüßen außerdem herzlich die bald neu hinzukommende Jüdische Akademie auf dem Campus. 

 

4.     Wir freuen uns sehr, dass das Studierendenhaus der Goethe-Universität in den kommenden Jahren in das Offene Haus der Kulturen umgewandelt werden wird, dass Heimat und Anlaufstelle für eine Vielzahl an kulturellen, politischen und sozialen Initiativen, Vereinen und Gruppen sein wird, die für Vielfalt, Experiment und einen erweiterten Kulturbegriff stehen und den Kulturcampus bereichern werden. Mit der Ada Kantine ist darüber hinaus in den vergangenen Jahren eine Institution entstanden, die vom Campus und aus der Stadt nicht mehr wegzudenken ist.

 

5.     Die Idee des Kulturcampus hat seit den ersten Planungen im Jahr 2010 nicht nur in programmatischer, sondern auch in ökologischer und städtebaulicher

Hinsicht eine Transformation erfahren. Unsere Kenntnisse über die

Klimaschädlichkeit von Gebäudeabrissen lassen uns in Anbetracht des Klimawandels über den vor mehr als zehn Jahren beschlossenen Rückbau vieler ehemaliger Universitätsgebäude heute anders denken. Wir begrüßen daher ausdrücklich, dass die Gebäude des ehemaligen Juridicums und der Dondorf-Druckerei voraussichtlich erhalten bleiben und umgenutzt werden sollen.

 

6.     Da die vollständige Realisierung des Kulturcampus noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wollen wir die vorhandenen Flächen und Gebäude des Campus schon heute temporär nutzen. Zum einen gibt es viele Initiativen und Gruppen, die akuten Bedarf an Arbeits- und Veranstaltungsräumen haben, zum anderen verschlechtert sich mit jedem weiteren Monat Leerstand der Zustand der Gebäude. Leerstehende Flächen und Gebäude wie die ehemalige Kunstbibliothek möchten wir daher für Kulturveranstaltungen,

Nachbarschaftsversammlungen, Workshops und viele weitere

Teilhabeformate nutzen. Alle Zwischennutzungen werden in Abstimmung mit dem oben genannten künftigen Nutzer*innen bzw. Akteur*innen des Kulturcampus durchgeführt und zum Baubeginn garantiert freigegeben. Die Zwischennutzung soll der künftigen Nutzung nicht im Weg stehen, sondern diese vielmehr befördern und beispielhaft vorwegnehmen.

 

7.     Seit Februar fördert die EU-Initiative New European Bauhaus unser Reallabor „Vision 31: Kulturcampus gemeinsam gestalten“. Das Projekt soll den künftigen Nutzer*innen und Anwohner*innen ermöglichen, den Geist des Quartiers gemeinsam zu definieren, an der Transformation des Areals teilzuhaben und den öffentlichen Raum am Campus aktiv mitzugestalten.

 

8.     Als Zusammenschluss aus Kultur, öffentlicher Verwaltung, Wissenschaft und engagierten Bürger*innen versteht sich Vision 31 als ein Modellprojekt für neue Formen der kooperativen und ko-kreativen Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und nicht-öffentlichen Akteur*innen, die sich für die Stadt der Zukunft einsetzen. Die Erfahrungen, die im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstehen, möchten wir gemeinsam reflektieren und für zukünftige Projekte nutzbar machen.

 

9.     Die Partner*innen des Projekts verfolgen die zuvor genannten Ziele gemeinsam und bündeln ihre spezifischen Kompetenzen.

 

Offenes Haus der Kulturen e.V.

Making Frankfurt

Frankfurt University of Applied Sciences

Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main